16/05/2021 • SonntagsBlick

Darum hören die Skandale bei der Credit Suisse nicht auf

Die CS versinkt in Skandalen. Dahinter steckt System. Das zeigt ein massiver Betrugsfall aus der Ära Rohner, dessen Dimensionen erst jetzt klar werden.

Kurz vor dem Abgang von Urs Rohner (61) als Präsident der Credit Suisse kam das Greensill-Debakel ans Licht: Die CS hatte ihren superreichen Kunden dubiose Lieferkettenfonds als «risikoarme Investments» verkauft. Doch das System brach zusammen. Der Schaden geht in die Milliarden.

Als Urs Rohner bereits an seiner Abschiedsrede feilte, folgte der nächste Schlag: Archegos. Die Credit Suisse war voll ins Risiko gegangen und hatte dem US-Hedgefonds riesige Kredite vergeben. Doch Archegos verspekulierte sich. Der nächste Milliardenverlust.

An seiner Abschiedsvorstellung Ende April entschuldigte sich der abtretende VR-Präsident schliesslich – nicht bei den Kunden, sondern bei den Aktionären. Weil diese wütend seien. «Und ich bin es ehrlich gesagt auch», sagte Rohner.

Von Verantwortung war nicht die Rede. Damit blieb sich Rohner treu: Als die Credit Suisse 2014 in den USA wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung fast drei Milliarden Franken Busse bezahlen musste, liess er die Öffentlichkeit wissen: «Persönlich haben wir eine weisse Weste.»

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